Rücken

Ohne Rückenschmerzen wäre wohl ein Großteil der Osteopathen arbeitslos. Zu oft zwickt es in der Lendenwirbelsäule und zu wenig Behandlungsmöglichkeiten bietet leider die Schulmedizin.

Schmerzmittel und Injektionen bringen, wenn überhaupt, nur temporäre Linderung und Operationen sollten nur in Ausnahmefällen notwendig sein. Bei akuten Schmerzen bringen auch Rückenübungen nur wenig.

Frage: Was verursacht Rückenschmerzen?

Antwort: Das ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich und lässt sich auch mit vielen Untersuchungen nicht endgültig klären. Aus osteopathischer Sicht entstehen Verletzungen oft, wenn die Halterungsmuskulatur nicht perfekt koordiniert agiert. Die großen, kräftigen Muskeln werden bei einer falschen Bewegung Millisekunden zu spät aktiviert und die kleinen, schwächeren Muskeln müssen die volle Last tragen. Diese Überbelastung kann dann zu Verletzungen der verschiedenen Gewebe führen.

Frage: Was ist mit den Bandscheiben?

Antwort: Die Bandscheiben werden gerne als Sündenbock herangezogen. Sie können sich nach außen wölben und sogenannte Protrusionen formen. Diese sind auf Röntgen und MR Bildern sichtbar. Aber in einigen Studien hat sich gezeigt, dass rund die Hälfte der Individuen mit Bandscheibenprotrusionen keinerlei Schmerzen hat.

Es kommt darauf an, in welche Richtung die Protrusion drückt. Wenn sie direkt auf einen Nerv drückt, ist der Fall relativ klar. Doch auch das hintere Längsband ist sehr schmerzempfindlich und dort können heraustretende Bandscheiben Risse verursachen, die zu Schmerzen führen.

Frage: Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Antwort: Beim Bandscheibenvorfall wölbt sich die Bandscheibe nicht nur, sondern das äußere Gewebe reisst und der flüssige Kern dringt nach außen. Doch selbst hier gibt es Fälle, die wenig bis keine Schmerzen verursachen. Da der Körper die ausgetreten Flüssigkeit wieder abbauen muss, können hier Injektionen mit Abbauenzymen nützlich sein.

Frage: Sind Rückenschmerzen mit zunehmendem Alter unausweichlich?

Antwort: Je älter man wird, desto höher wird auch das Risiko für Rückenschmerzen. Der normale Alterungsprozess lässt Gewebe weniger elastisch werden, daher steigt das Verletzungsrisiko und gleichzeitig verlängert sich der Heilungsprozess. Das heißt allerdings nicht, dass man mit chronischen Rückenschmerzen rechnen muss, sobald man ein gewisses Alter erreicht. Denn auch im hohen Alter kann sich der Körper noch immer selbst heilen. Es kann nur manchmal etwas länger dauern.

Frage: Wie hilft Osteopathie bei Rückenschmerzen?

Antwort: Unabhängig von der genauen Diagnose unterstützt die Osteopathie auch hier den natürlichen Heilungsprozess des Körpers. Dafür muss der Flüssigkeitsaustauch im Gewebe optimiert werden. Denn nur so kommen die notwendigen Zellen schnellstmöglich dorthin, wo sie gebraucht werden. Wie man das am besten optimiert, hängt dann von der Diagnose ab.

Häufig werden verkrampfte Muskeln mit Massagetechniken entspannt. Mobilisation und Manipulation der Gelenke helfen ebenfalls bei der Muskelentspannung und pumpen gleichzeitig die Gelenksflüssigkeit. CranioSakrale Techniken helfen die Flüssigkeit im Rückenmark in Bewegung zu bringen. Da an der Lendenwirbelsäule auch einige Organe faszial verankert sind, lohnt es sich diese Verbindung ebenfalls zu entspannen.